Der Hype um eine Business App
Wenn Sie bis dato noch nichts von Clubhouse gehört haben, dann wird es jetzt höchste Zeit. Was die App so besonders macht: Sie bietet Menschen die Möglichkeit, sich per Sprache in virtuellen Räumen zu Themen auszutauschen, die sie interessieren. Die Audio App wurde in den USA entwickelt und ist seit Januar 2021 auch in Deutschland angelaufen. Immer mehr Firmen entdecken Clubhouse für Gruppengespräche, Vorstellungstermine und gemeinsamen Yoga-Sessions.
Das Prinzip hinter der Gratis App Clubhouse
Clubhouse kann sich jeder gratis aus dem App Store herunterladen. Nach der Registrierung bekommt er Zugang zu den digitalen Room-Gesprächen, kann eintreten und zuhören, selbst mitdiskutieren oder eine eigene Unterhaltung anstossen. Es gibt immer einen Moderator, der darüber entscheidet, wer zu Wort kommen kann – alle anderen sind auf stumm geschaltet.
Anders als in den sozialen Netzwerken geht es bei Clubhouse ausschliesslich um das gesprochene Wort. Es gibt keine Fotos, keine Selfies, keine Bilder vom letzten Mittagsessen. Jeder User erstellt ein knappes Profil mit einem statischen Bild und einer kurzen Beschreibung – das wars. Alles findet live statt – nichts wird aufgezeichnet oder kann noch einmal nachgehört werden.
Am Anfang war es eine App für die Elite
Viel Kritik erntete die App dadurch, dass man zunächst nur auf Einladung eines Mitglieds eintreten durfte. Dadurch wurde eine elitäre Gemeinschaft gefördert. Mittlerweile ist Clubhouse für alle offen. Die Betreiber reagierten darauf, dass der Hype um die Plattform durch diese Beitrittshürden merklich abebbte. Dabei war es ohnehin das Ziel der Anwendung, dass sich Menschen auch mal ausserhalb ihres eigenen Dunstkreises und ihrer gesellschaftlichen Schicht treffen und sich über ihre Lebenserfahrungen austauschen. Die Entwickler erklärten, dass das Einladungssystem nur deshalb eingeführt worden sein, damit die App langsam wächst und nicht von einer zu grossen Teilnehmerzahl überflutet wird.
Bewerbungsgespräche via Clubhouse
Die ersten Unternehmen haben Clubhouse schon fest in ihren Recruitingprozess eingebunden. Die HR-Abteilung öffnet einen Raum für ein akustisches Vorstellungsgespräch – Interessierte treten ein und man kommt miteinander ins Gespräch – ohne dass zuvor Lebensläufe im Detail geprüft oder aufwändige Vorstellungsrunden vereinbart wurden. Auf Clubhouse überzeugen die Bewerber mit dem, was sie zu sagen haben. Wer hier überzeugen kann, wird im Anschluss zum Zoom-Call oder zum persönlichen Kennenlernen eingeladen.
Ablenkungsfreie Teammeetings mit Clubhouse
Die App wird mittlerweile in diversen Unternehmensbereichen eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise auch Teammeetings, die spätestens seit Corona auch digital durchgeführt werden können. Es gibt keine Ablenkung durch die schrille Bluse der Kollegin und nur einer spricht. Zudem kann man das Meeting auch dann abhalten, wenn man gerade einen Waldspaziergang macht oder in der Sauna liegt.
Ein Raum für das gemeinsame Schweigen
Es klingt irgendwie schräg, aber zu den beliebtesten Räumen der App gehört ein Ruheraum, in der alle Teilnehmer gemeinsam miteinander schweigen. Ganz unterschiedliche Menschen aus allen Zipfeln der Erde kommen hier zusammen. Der Professor schweigt neben dem Handwerker. Das regt tatsächlich zum Nachdenken an in einer Welt, in der eigentlich rund um die Uhr kommuniziert wird und irgendwo immer ein Smartphone klingelt.
Unternehmen haben vielseitige Möglichkeiten, Clubhouse für ihr Business zu nutzen – für Team-Meetings, Ideenaustausch, Vorstellungsgespräche. Es lohnt in jedem Fall, sich mit der App auseinanderzusetzen und zu überlegen, ob auch Sie die Anwendung sinnvoll in Ihren Unternehmensalltag integrieren können.