Den Trend zum Storytelling für das eigene Recruiting nutzen
„Herzlich willkommen auf unserer Webseite. Wir sind ein Unternehmen aus der Logistikbranche mit 14 Angestellten. Unser Betrieb wurde 1985 gegründet von Hans-Peter Müller-Meier-Schulze, dem Urgrossneffen von Peter-Hans Meier-Schulze, dessen Grossneffe…“
Unternehmenspräsentationen dieser oder schlimmerer Art finden Sie heute immer noch vielfach auf Unternehmenswebseiten. Die Geschichte der Firma ist unverzichtbarer Teil des Unternehmens und gehört daher auch – oft so detailliert wie möglich – auf die Homepage des Unternehmens. Auf Webseiten, auf die jene Unternehmen Kandidaten in ihren Recruiting-Kampagnen zum Stöbern einladen. Was glauben Sie, wie lange wird ein potenzieller Kandidat auf diesen Seiten verweilen? Es dürfte sich um Sekunden handeln.
Marketing- und Verkaufstrend Storytelling
Sicher ist Ihnen der Begriff Storytelling schon einmal irgendwo begegnet. Es handelt sich dabei aktuell um den Trend im Marketing und Verkauf. Die Idee dahinter: Geschichten verkaufen Produkte. Eine Holzbank muss nicht einfach eine Holzbank aus Teak mit 4 Füssen und den dazugehörigen Schrauben sein. Sie wird im Rahmen des Storytellings zu einem Ort, an dem sich Liebespaare zum ersten Mal begegnen und dadurch ihre Zukunft besiegeln. Ein Ort, an dem ein Dichter sitzt und Inspiration für sein Meisterwerk findet. Soweit – so gut. Zumindest für das Marketing.
Aber was bedeutet dieser Trend denn nun für das Recruiting?
Was Recruiting-Kampagnen von diesem Trend lernen können, ist folgendes: Menschen lassen sich von Geschichten einfangen. Sie werden plötzlich neugierig – ganz egal, ob sie aktuell auf der Suche nach einer Holzbank sind oder nicht. Sie lesen den Anfang dieser „Geschichte“ und wollen natürlich auch das Ende nicht verpassen. Dieses Prinzip funktioniert nicht nur mit Holzbänken, sondern auch mit Nagelfeilen, Dienstleistungen und Jobs. Im Rahmen des Personalmanagements sollten Geschichten also einen entsprechend großen Spielraum bekommen.
Wie funktioniert Storytelling im Rahmen des Recruitings?
Vorab: Es geht nicht darum, irgendeine an den Haaren herbeigezogene Geschichte zu erzählen, sondern wesentliche Informationen über den Job oder die Firma spannend zu verpacken und eine hübsche metaphorische Schleife drumherum zu binden.
Traditionen, Werte oder die Unternehmenskultur können kaum besser als beispielsweise in einer kleinen Fabel verpackt werden. Der Vorteil ist, dass diese Geschichten nicht nur das Interesse potenzieller Bewerber gewinnen, sie bleiben auch noch nachhaltig in Erinnerung. Genauso wie Ihr Unternehmen.
Auch innerhalb des Unternehmens kann es sinnvoll sein, Storytelling für die Mitarbeiterbindung zu verwenden. Gestalten Sie damit Schulungen lebendiger und machen Sie komplexe Sachverhalte für alle mehr verständlich.
Im Rahmen des Recruitings können Sie beispielsweise auch Mitarbeiter selbst Geschichten erzählen lassen. Wie sind sie zu der Firma gekommen? Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Gab es im Rahmen Ihrer Karriere besonders lustige, spannende oder herausfordernde Momente? Überlegen Sie, was Bewerber interessieren könnte.
Es ist die Aufgabe der Personaler, auch Geschichten aus dem Alltag des Unternehmens zu sammeln. Haben sich witzige Begegnungen ereignet mit Kunden? Dann geben Sie sie an die Bewerber weiter, um ein sympathisches Bild von sich zu erzeugen. Eine gute Geschichte schafft die beste Verbindung zwischen einem Unternehmen und einem zukünftigen Mitarbeiter.
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