Defizit Lebensalter?
Es gibt für jeden Bewerber individuelle Herausforderungen in seiner Bewerbung und in seinem Lebenslauf. Der eine hat Lücken in seiner beruflichen Laufbahn; der andere ist vielleicht alleinstehend mit Kind. Eine besondere Hürde stellt aber für viele Bewerber die Angabe des Geburtsjahres dar.
Fakt ist: Ältere Bewerber haben es oftmals schwer, eine geeignete Stelle zu finden. Sie werden von Personalern einfach zugunsten eines jüngeren Mitarbeiters aussortiert. Unternehmen fürchten – wenn sie ältere Arbeitnehmer einstellen – einen höheren Urlaubsanspruch aufgrund des Alters sowie die Forderung hoher Gehälter. Dem entgegen setzen können ältere Arbeitnehmer jedoch ihre Erfahrung, ihre Zuverlässigkeit und ihre Krisenbeständigkeit.
Als älterer Bewerber können Sie einiges tun, um ein zu frühes Aussortieren zu verhindern. Zum Beispiel, indem Sie wichtige Formalien in Ihrem Lebenslauf beachten.
1. Nehmen Sie Ihr Alter vom Präsentierteller
Oftmals beginnen die Bewerbungen von älteren Kandidaten mit Sätzen wie „Mit meinen 30 Jahren Berufserfahrung…“ Damit reduzieren Sie sich selbst auf diesen Teil Ihrer Bewerbung. Lassen Sie Zahlen weg. Es reicht, wenn dieser Fakt aus Ihrem Lebenslauf zu erkennen ist.
2. Ihre Berufserfahrung hat Vorteile
Sprechen Sie nicht von Zahlen, sondern von den Vorteilen Ihrer Erfahrung. Nennen Sie im Anschreiben nicht unbedingt jede einzelne Erfahrung, jedes Zertifikat und jede Branche, in der Sie bereits gearbeitet haben. Suchen Sie sich nur die tatsächlich für diese Stelle relevanten Erfahrungen heraus und betonen Sie im Anschreiben, warum genau diese Erfahrung für diese Position relevant sein wird.
3. Strukturierung des Lebenslaufs
Die übliche Struktur eines Lebenslaufes ist insbesondere bei älteren Bewerbern noch fest verankert. Man listet seine Stationen mit Monat und Jahreszahl auf. Dies kann – je nach Alter – eine sehr lange Liste werden. Sortieren Sie Ihren Lebenslauf doch einfach nach Erfahrungen und filtern Sie diejenigen heraus, die für den Arbeitgeber und die jeweilige Position relevant sind. Denn: Einen Arbeitgeber aus der Dienstleistungsbranche 2014 wird es nicht mehr interessieren, dass Sie 1978 im Handel gearbeitet haben.
4. Archaismen
Bedienen Sie sich nicht längst abgenutzter Begriffe, wenn Sie Ihre Bewerbung schreiben. Vermeiden Sie beispielsweise Bezeichnungen wie „gestandene Führungskraft“ und unterzeichnen Sie den Brief keinesfalls mit „Hochachtungsvoll“.
5. Moderne Kommunikationsmittel
Sie brauchen eine Emailadresse. Auch wenn Sie privat immer ohne ausgekommen sind – für Ihre Bewerbung brauchen Sie eine seriöse Emailadresse. Andernfalls vermitteln Sie dem Personaler den Eindruck, dass Sie den Anschluss an moderne Kommunikationsmittel verloren haben. Zu den modernen Kommunikationsmitteln gehört allen voran auch das Internet. Zeigen Sie Unternehmen, dass Sie in Sachen Jobsuche up to date sind und registrieren Sie sich auf modernen Jobportalen wie workpool-jobs. Hier steigen Ihre Chancen, auch als älterer Bewerber eine Arbeitsstelle zu finden, weil Sie nicht nur aktiv suchen, sondern sich auch passiv finden lassen können.
6. Aktueller Wissenstand
Eines der Vorbehalte von Personalern ist das veraltete Wissen der Mitarbeiter. Sie sollten ihm mit konkreten Beispielen belegen, dass Ihre Fachkenntnisse auf dem neuesten Stand sind. Stellen Sie dar, dass Sie kontinuierlich aktuelle Entwicklungen in Ihrer Branche verfolgen und mit Ihren jüngeren Kollegen mithalten können. Sie haben regelmässig an Schulungen oder Inhouse-Seminaren teilgenommen, haben Messen und Kongresse besucht sowie Fachpublikationen und Online-Magazine gelesen. Zudem beherrschen Sie die neuesten Tools am PC
7. Direktheit
Sprechen Sie Vorurteile direkt an. So trauen beispielsweise Arbeitgeber älteren Bewerbern nicht mehr zu, flexibel zu sein. Können ältere Mitarbeiter auch Reisetätigkeiten wahrnehmen und auch mal bereichsübergreifend arbeiten?