Multitasking in der Arbeitswelt

Telefonieren, Emails checken, Brötchen backen: Effizienz oder Stress?

Multitasking aus Sicht eines Arbeitgebers:

+ ein Mitarbeiter arbeitet für Zwei
+ statt 3 Mitarbeitern reicht 1 Mitarbeiter aus
+ weniger Kosten, höhere Profite

Multitasking aus Sicht eines Mitarbeiters:

– blitzschnelles Umschalten und Dauerstress

Während in der Vergangenheit in der Regel Arbeitsbereiche differenzierter waren, konnten sich Mitarbeiter auf ihren zentralen Aufgabenbereich konzentrieren: Brötchen backen, Haare schneiden, Unterlagen bearbeiten. Heute beginnt der Arbeitstag in der Regel schon vor der Arbeit.

Direkt nach dem Aufstehen werden die ersten Emails über das Smartphone abgerufen, die ersten Anrufe entgegengenommen und sich nebenbei noch auf den Straßenverkehr konzentriert. Auf der Arbeitsstelle geht es dann weiter: Der Chef kommt mit den ersten Fragen ins Büro, derweil schon zum zweiten Mal an diesem Morgen Mails gecheckt werden und der Kollege gegenüber auch noch kurz eine Frage in den Raum wirft.

Multitasking – so positiv das Wort klingt – ist eigentlich Reizüberflutung im Alltag. Keine Aufgabe zu Ende machen zu können, keine Ruhe zu finden, erst eine Arbeit zu erledigen und sich danach auf die nächste zu konzentrieren: Das Gehirn befindet sich hier im Dauerlauf.

Die Aufmerksamkeit kann nicht mehr gebündelt sondern muss gleichmäßig verteilt werden. Darunter leidet nicht nur die Konzentrationsfähigkeit, sondern auch die Effizienz. Die Rechnung ist einfach: 100% geteilt durch 2 sind 50%.

Bloss keine Hektik und alles der Reihe nach: Der Widerspruch zum Arbeitsalltag

Die moderne Arbeitswelt verlangt von jedem Arbeitnehmer Multitasking-Fähigkeiten. Der Grund dafür ist die wachsende Arbeitsbelastung. Während einer Telefonkonferenz Emails checken, Termine koordinieren und schnell noch eine SMS nach Hause schicken, dass es heute wieder später wird.

Der Grund für die Zunahme des Multitaskings ist vor allem die Zunahme der modernen Kommunikationsmittel. Diese verlangen eine zeitnahe Bearbeitung. Wer nicht spätestens 30 Minuten nach Versenden einer Email eine Antwort erhält, fragt telefonisch vorsichtshalber gleich einmal nach. Dies erhöht den Druck auf den Arbeitnehmer, diese Korrespondenz zeitnah zu erledigen, auch wenn eigentlich keine Zeit dafür ist.

Wie man Multitasking in der Arbeitswelt vermeiden kann

Zugunsten Ihrer Gesundheit und auch der Qualität Ihrer Arbeit sollten Sie das tägliche  Multitasking wieder auf ein Monotasking zurückführen. Lernen Sie, Prioritäten zu setzen. Gewöhnen Sie sich beispielsweise an, zuerst die Aufgabe zu erledigen, die Sie sich vorgenommen haben und dann erst die Emails zu checken. Unterscheiden Sie wichtige Aufgaben von unwichtigen und lernen Sie, auch mal nein zu sagen, wenn Ihnen ein Kollege schnell einen seiner Termine aufdrängen will.

Wenn Sie anspruchsvolle Aufgaben bearbeiten, die Ihre volle Konzentration benötigen, schalten Sie Email- und SMS-Ton ab und den Anrufbeantworter ein. Kein Anruf kann so wichtig sein, dass Sie nicht eine Stunde später zurückrufen können.

Der Arbeitsdruck nimmt nicht ab, indem Sie mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen. Im Gegenteil: Sie werden schneller müde und unkonzentrierter und dadurch auch dauerhaft langsamer.

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